Die gute Nachricht, die Prüfungszeit ist endlich
vorüber und das wahrscheinlich sogar für immer. Die schlechte Nachricht, mein
Urlaub ist leider auch schon wieder vorbei. Aber die wenigen Tage in der Sonne
und am Strand haben wahre Wunder bewirkt und so bin ich wieder voller Energie
und Tatendrang und so kann es hier endlich wieder weitergehen. Den Anfang macht
dabei Killzone Mercenary für die PS Vita und damit, somit sei vorweggenommen,
der beste Shooter den man auf mobilen Plattformen zocken kann.
Ich habe zwar die ersten beiden
Killzone-Teile auf der PS2 bzw. der PS3 gespielt, zu meinen wahren
Lieblingsspielen konnte ich sie aber nie wirklich zählen. Grafisch und
spielerisch überwiegend top, erzählerisch eher ein Flop. Daran ändert auch der
Vita-Ableger nichts. Als Spieler schlüpft man in die Rolle des Söldners Arran
Danner. In dessen Haut erlebt man die Geschehnisse der ersten Titel aus einer
anderen Perspektive. Der Unterschied, Danner kennt keine Seiten, er folgt dem
Geld. So verrichtet er sein blutiges Handwerk zunächst auf Seiten der ISA nur
um später für Helghast zu kämpfen. Natürlich gibt es dafür noch andere Gründe
als das Geld, aber mehr möchte ich nicht verraten.
Dieser doppelseitige Ansatz an
sich ist wirklich gut und könnte der recht öden Story neues Leben einhauchen,
wird aber nicht ausgenutzt. So verspielt das Entwicklerstudio Guerilla Cambridge die Möglichkeit beide Seiten besser zu
porträtieren und es zum Beispiel dem Spieler zu überlassen für welche Seite er
kämpfen möchte. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen alle Storymissionen von
beiden Seiten aus spielbar zu gestalten. Somit hätte auch die äußerst geringe
Spielzeit der Solokampagne von gerade einmal knapp vier Stunden deutlich verlängert
werden können. Alle Nebenpersonen weisen ein gewisses Potential auf, das nie
genutzt wird. Das geht soweit, dass ich mir einen Namen des gesamten Cast
gemerkt habe. Trotzdem muss ich aber sagen, dass ich die Kampagne, trotz ihrer
deutlichen Schwächen, durchaus unterhaltsam fand, auch weil ich nie viel von
ihr erwartet habe.
Die Story war ja aber wie gesagt noch nie die Stärke von
Killzone. Dafür kann das Gameplay auch auf der Vita voll überzeugen. Egal ob in
Rambo-Manier oder leise und vorsichtig, Killzone Mercenary macht unglaublich
viel Spaß. Dabei gesellt zum serientypischen, sehr guten Gunplay, ein wirklich
sehr gut funktionerendes Stealth-System, welches dem Spieler erlaubt, sich an
Gegner heran, oder sogar vorbei zu schleichen und ganze Missionen lautlos zu
bewältigen. Wem das nicht gefällt, der kann natürlich weiterhin mit voller
Waffenkraft durch das Spiel marschieren. Dank der zwei Analogsticks der Vita geht
das Gunplay super präzise und flüssig von der Hand. Sogar die Touchbedienung
funktioniert einwandfrei.
Um unterschiedliche Vorgehensweisen zu unterstützen kann jede
Storymission und verschiedenen Modi gespielt werden. Dazu gehört der normale
Modus ohne besondere Vorgaben. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses Modus,
kann die Mission erneut mit Zusatzherausforderungen, wie zum Beispiel einer Zeitvorgabe
oder „gelange zu Bereich XY ohne entdeckt zu werden“, erneut gespielt werden.
Somit verlängert sich die äußerst geringe Spielzeit nochmals ein wenig.
Größter Motivationsfaktor ist allerdings tatsächlich das Geld
und das passt perfekt zur Söldnerattitüde. Für beinahe jede
Aktion bekommt man Credits. Sei es das töten von Gegnern, das Hacken von Terminals
oder das Abschließen von Missionen, stetig wandert neues Geld auf das Konto.
Von diesem kann der Spieler dann neue Waffen, Rüstungssets, Munition und Vanguard-Systeme kaufen. Diese
Vanguard-Systeme sind zum Beispiel kurzzeitige Unsichtbarkeit oder fernsteuerbare
Klingenbots und so weiter. Mich persönlich hat das beinahe dauerhafte
Aufleuchten von gewonnenen Credits immer wieder zum Weiterspielen motiviert, da
ich mir neues Zeug kaufen wollte.
Weiterhin kann die kurze
Spielzeit durch den Multiplayer-Modus deutlich verlängert werden. In insgesamt
3 Spielmodi treten bis zu acht Spieler gegeneinander an. Das gute, auch das im
Multiplayer verdiente Geld kann auf die Solo-Kampagne übertragen werden. Ich
bin persönlich eher der Solo-Spieler aber ich muss gestehen, dass mir der
Multiplayer vor allem aufgrund der kurzen, aber knackigen Matches sehr gut
gefällt und ich immer wieder mal eine kleine Runde Online spiele. Leider kann
es vereinzelt zu Severabstürzen und massiven Lags kommen. Auch sind die
Ladezeiten im Multiplayer ziemlich lang. Aber unterhaltsam ist der Multiplayer
auf jeden Fall.
Kommen wir aber zur größten
Stärke von Killzone Mercenary, der Technik. Ich weiß, ich habe bei fast allen
meiner Vita-Reviews bisher geschrieben, dass die Grafik hervorragend ist. Aber
es ist einfach so. Ich bin immer wieder begeistert, was das kleine Teil so
alles darstellen kann. Da können andere mobile Systeme einfach nicht mithalten.
Aber zurück zu Mercenary. Das Spiel läuft mit einer leicht angepassten Variante
der Killzone 3 Engine und das sieht man dem Spiel in jeder Szene an. Es sieht
tatsächlich teilweise besser aus als einige PS3-Titel und ist für mich das
bisher grafisch beste Spiel der PS Vita. Texturen und Charaktermodelle sind
großartig, vor allem die Beleuchtung ist fantastisch. Leider kann es bei aller
Pracht zu kurzen Framerate-Einbrüchen kommen. Auch der Sound ist hervorragend.
Man spürt direkt die pure Power der Waffen beim Feuern. Vorausgesetzt man
spielt mit Kopfhörern, denn die Lautsprecher der Vita sind nicht gerade die
besten.
Wer also einen Shooter für
Unterwegs oder ganz speziell für die PS Vita sucht, muss zu Killzone Mercenary
greifen. Ja, die Kampagne ist sehr kurz. Ja, die Story und die Charaktere sind
wenig ausgefeilt und öde. Aber das hervorragende Gameplay und die audiovisuell
beeindruckende Inszenierung machen die negativen Punkte deutlich wieder wett.
Außerdem wird die Spielzeit durch freischaltbare Herausforderungen und dem
spaßigen Multiplayer nochmals deutlich gestreckt. Daher gibt es von mir eine
uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Zur besseren Anschauung habe ich
auch diesem Review ein kurzes Video spendiert, welches die Hauptpunkte
zusammenfasst.
Pro:
- präzises und flüssiges Gameplay
- sehr gut funktionierende
Stealth-Elemente
- stetiger Geldfluss sorgt für
sehr viel Motivation
- spaßiger Multiplayer
- audiovisuell beeindruckend
Kontra:
- sehr kurze Solo-Kampagne
- teilweise Ruckler
- lange Ladezeiten bei
Multiplayer-Gefechten
Wertung: 8,5/10
Vielen Dank fürs Lesen. Natürlich interessiert mich an dieser Stelle auch wieder eure Meinung. Was haltet Ihr von Killzone Mercenary? Habe ich etwas wichtiges vergessen? Wie hat euch dieser Beitrag gefallen? Lasst es mich wissen und schreibt unten in die Kommentare. Ich würde mich sehr darüber freuen.
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