Über 20 Jahre nachdem die
Jedi-Ritter zurückgekehrt sind, wird die Geschichte, die lange vor unserer Zeit
in einer weit entfernten Galaxie stattfand, weitererzählt. Kaum ein Franchise
hat mehr Anhänger und dementsprechend groß waren die Erwartungen und der Hype
um die siebten Teil der Saga. Die Herausforderung dich sich J.J. Abrams stellen
muss, ist riesig, denn nicht nur muss er die alten Fans zufrieden stellen,
sondern auch den heutigen Kinogänger begeistern. Auch ich habe mich riesig auf
den Film gefreut und kann ich heute erzählen, ob es J.J. Abrams gelungen ist,
das Franchise würdig wieder auf die große Leinwand zu bringen.
So viel sei schon einmal verraten,
Episode VII ist bei Weitem besser als die Episoden I bis III. Aber worum geht
es eigentlich? Im Grunde hat sich nach der Zerstörung des Todessterns nicht
viel geändert. Aus den Überresten des Imperiums ist die Erste Ordnung entstanden,
die unter der Führung des mysteriösen Snoke wieder einmal die ganze Galaxie
unterwerfen will. Luke Skywalker ist spurlos verschwunden. So ist an dem
Widerstand, angeführt von keiner geringeren als Leia Organa, sich der Ersten
Ordnung zu widersetzen. Doch es
existiert eine Karte, die den Aufenthaltsort von Luke offenbaren soll. Diese Karte
gelangt in die Hände der jungen Rey, die fortan von der Ersten Ordnung gejagt
wird. Doch sie bekommt Hilfe von Finn, einem abtrünnigen Stormtrooper. Gemeinsam
flüchten sie vor Kylo Ren, einem Sith der Ersten Ordnung. Ihre Mission, die
Karte zum Widerstand bringen. Dabei erhalten sie die Hilfe alter Bekannter und
es offenbart sich, dass die junge Rey wichtiger ist, als sie ahnt.
Viel mehr möchte ich zur Story
nicht sagen, da ich sonst zu viel verraten würde. Was ich aber sagen kann ist, dass
sich Abrams nicht sehr viel getraut hat. So ist der Film gespickt mit
Anspielungen und Referenzen zu den alten Filmen und begibt sich dabei zu wenig
in neue Gefilde. Viel mehr dient Episode VII als Bindeglied zur alten Trilogie
und zur Einführung der neuen Charaktere. Selbst diese neuen Charaktere bleiben
noch extrem mysteriös und als dann die neue Handlung richtig Fahrt aufnimmt,
ist der Film auch schon wieder vorbei. Da werden wir wohl die kommenden
Episoden abwarten müssen. Besonders schade ist, dass vor allem die große
Bedrohung allzu bekannt daherkommt. Da hätte man ruhig etwas kreativer sein
können. Was der Film aber mit Bravour schafft, ist Lust auf Mehr zu machen. Als
Einstieg in eine neue Generation Star Wars funktioniert er richtig gut.
Vor allem ist die Erzählung so
rasant und spritzig umgesetzt, dass die 136 Minuten Lauflänge wie in
Lichtgeschwindigkeit vorbeifliegen. Das Tempo in Star Wars Episode VII ist
jederzeit so unglaublich hoch, dass kaum Verschnaufpausen übrig bleiben. Das
retuschiert ziemlich gut, dass erzählerisch gar nicht so viel drin steckt. Man
merkt dem Film aber auch die Disney-Einflüsse ganz deutlich an. So wird
deutlich mehr mit Humor und coolen Sprüchen gearbeitet als noch zuvor und vor
allem der kleine, kugelförmige BB-8 ist jetzt schon Kult. Zeitweise erinnert
der Film sogar an Guardians of the Galaxy und das meine ich hundertprozentig
als Kompliment! Für mich ist Episode VII der bisher unterhaltsamste Teil der
Filmreihe. Vielleicht hat er nicht den Tiefgang anderer Episoden, aber er ist
kurzweilig und extrem unterhaltsam.
Technisch ist Star Wars – Das Erwachen
der Macht einfach überragend. Die Effekte sitzen. Der Film ist nicht so
überfrachtet mit CGI und vor allem das 3D hat mich umgehauen. Vom Ton müssen
wir gar nicht reden. Allein beim Intro kam sofort die Gänsehaut und der Klang
der Blaster und Lichtschwerter ist gewohnt großartig und ruft richtig schön
nostalgische Gefühl hervor. Vor allem die Raumschlachten sind so rasant und
actionreich gefilmt, dass es schwer fällt sofort alles zu erfassen. Genau für
solche Bilder lohnt sich der Gang ins Kino!
Einen großen Teil des Spaßes
haben wir aber auch den Darstellern zu verdanken. Dabei will ich gar nicht von
den ganzen Auftritten der „Altstars“ reden, sondern vor allem die neuen
Charaktere lobend hervorheben. Die versprühen eine Lust und Freude, dass es
einfach nur Spaß macht Ihnen zuzusehen. Man merkt einfach, dass sie Spaß an dem
hatten, was sie da getan haben. Man merkt aber auch, dass viele der neuen
Rollen als Ersatz für die alten Helden geschrieben wurden. Oscar Isaac als
Pilot Poe, John Boyega als desertierter Stormtrooper Finn oder Daisy Ridley als
Rey machen alle einen hervorragenden Job. Vor allem auf die Entwicklung von Rey
bin ich sehr gespannt und einer Daisy Ridley schaut man doch gerne zu (oder
an?)…
Hier gibt es die Filmkritik als Video:
Hier gibt es die Filmkritik als Video:
Was bleibt also abschließend zu
sagen? Star Wars Episode VII ist nicht der große Neustart der Serie, sondern
eher ein gelungenes Bindeglied zwischen Neu und Alt, dass die alten Filme mit
ordentlich Respekt behandelt, verabschiedet und den Weg frei macht für neue
Charaktere und Geschichten. Zwar bleibt durch die vielen Gastauftritte und
Anspielungen die Handlung etwas auf der Strecke, aber der Film macht auf jeden
Fall Lust auf mehr. Wenn der liebe Herr Abrams jetzt auf das großartige
Fundament mit einer tollen Story aufbaut, steht einer glorreichen Zukunft von
Star Wars nichts im Weg. Star Wars ist definitiv ein filmisches Highlight des
Kinojahres 2015.
Pro:
+ respektvoller Umgang mit der
Lizenz
+ viele Anspielungen und
Gastauftritte
+ beeindruckende Technik und toll
umgesetzte Action
+ extrem hohes Tempo
+ interessante Ausgangslage für
weitere Filme
+ tolle schauspielerische
Leistungen
+ macht verdammt viel Lust auf
Mehr
Kontra:
- Film endet als die Story richtig
Fahrt aufnimmt
- große Bedrohung zu bekannt
Wertung: 9/10
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