Als kleiner Serienjunkie freue
ich mich immer über Neuzugänge und Amazon bietet mittlerweile ein großes
Portfolio an unterschiedlichsten Eigenproduktionen und Serien, die hierzulande exklusiv
auf der Streaming Plattform gezeigt werden. Auch wenn nicht alle Serien meinen
Geschmack treffen, so findet sich immer wieder eine, die einen einfach nicht loslässt.
So wieder geschehen bei Lucifer. Angefangen ohne große Erwartungen habe ich die
Serie in den letzten Tagen regelrecht verschlungen. Aber fangen wir doch von
vorne an!
Der Teufel Lucifer hat genug von
der Hölle und so verlässt einen seinen Arbeitsplatz und begibt sich nach Los
Angeles. Dort eröffnet er einen Nachtclub, erledigt das ein oder andere dubiöse
Geschäft und genießt sein Leben. Bis er eines Tages auf die junge Polizistin Chloe
Decker trifft. Ihr steht er bei der Polizeiarbeit fortan helfend zur Seite. Ihm
fehlt es Menschen zu bestrafen und so erhofft er sich an die „bösen Jungs“
ranzukommen. Doch die junge Frau erweckt in Lucifer eine menschliche Seite. Das
fasziniert und irritiert zugleich. Außerdem macht es ihn verwundbar. Das wird
gefährlich, denn sein Engel-Bruder Amendiel will Lucifer um jeden Preis wieder
zurück in die Hölle schicken.
Lucifer verpackt die typische
Krimi-Serie in ein frisches Gewand, das mir extrem gut gefallen hat. Lucifer
Morningstar, hervorragend verkörpert von Tom Ellis, ist ein Arschloch wie er im
Buche steht. Er nimmt nichts ernst, hat vor nichts an und neigt dazu die
unverblümte Wahrheit geradeheraus auszusprechen. Immerhin ist er ja auch der
leibhaftige Teufel. Alleine die Tatsache, dass er selbst daraus kein Geheimnis
macht, finde ich ungemein unterhaltsam. Natürlich steckt unter der allglatten,
unverschämten Fassade noch viel mehr, was im Laufe der Serie weiter aufgedeckt
wird. Schade finde ich hingegen, dass Lucifer mit jeder neuen Folge immer
menschlicher wird. Klar, ist das irgendwie das Ziel der Serie. Aber er verliert
damit auch ein wenig sein Charisma.
Die zweite Hauptrolle übernimmt
Lauren German in der Rolle der Chloe Decker. Sie ist die typische knallharte
Polizistin, die sich nebenbei rührend um ihre kleine Tochter kümmert. Dazu
kommt, dass sie als einzige Frau Lucifers Charme widerstehen kann. Zudem
scheint sie den Teufel auf eine merkwürdige Art und Weise zu beeinflussen. Er
fühlt sich von ihr angezogen. Auf der anderen Seite macht sie ihn verwundbar.
Was macht diese Frau so besonders?
Noch viel besser ist, dass die
Chemie zwischen diesen beiden wunderbar funktioniert. Lucifers ständige
Versuche die Polizistin zu verstehen und ins Bett zu kriegen sind wirklich
amüsant anzusehen. Auch sein steigendes Verlangen in ihrer Gunst zu steigen und
aufkeimende Eifersucht sind glaubhaft und unterhaltsam dargestellt. Auf der
anderen Seite ist Chloes Art sich den Allüren von Lucifer zu widersetzen immer
wieder einen Lacher wert. Einfach herrlich.
Auch wenn Chloe und Lucifer die
meiste Last der Erzählung tragen, müssen sich auch weitere Charaktere nicht
verstecken. Vor allem die Therapeutin Dr. Linda Martin (Rachael Harris) und Chloes Ex- Mann und ebenfalls Polizist Dan
Espinoza (Kevin Alejandro) passen richtig gut in das Ensemble. Einzig der Engel
Amenadiel (D. B. Woodside) und Lucifers dämonische Barkeeperin Mazikeen
(Lesley-Ann Brandt) empfand ich als zu eintönig und einfach. Da muss in den
folgenden Staffeln noch mehr kommen!
Lucifer ist eine weitere
Krimi-Serie, die einem jede Folge einen neuen Fall vorsetzt und so ganz nebenbei
die Hauptstory weiterführt. Was mir hier aber sehr gut gefällt ist, dass nie
das Tempo herausgenommen wird. Es kommt sonst immer wieder vor, dass die
Erzählung auf der Stelle trifft und die einzelnen Episoden kaum zum großen
Ganzen beitragen. Hier wird man stets bei der Stange gehalten. Das führt dann
auch dazu, dass man sich gleich zwei, drei oder sogar vier Folgen am Stück ansieht
und die erste Staffel (13 Folgen) wie Flug vorbei sind.
Nun sitze ich hier, schreibe
meinen Testbericht und warte darauf, dass die zweite Staffel, von der schon
zwei Folgen in den USA ausgestrahlt worden, auch bald den Weg zu uns findet.
Denn Lucifer ist mal wieder so eine Serie, die mich sofort gepackt hat und von
der ich mehr sehen will. Schaut sie euch an!
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