Wenn mich momentan irgendetwas
tierisch nervt, dann ist das die Zettelwirtschaft auf meinem Schreibtisch. Ich
muss beruflich jeden Tag unzählige Notizen aufnehmen, Skizzen anfertigen oder
Ablaufdiagramme zeichnen. Damit türmt sich vor mir ein immer größer werdender
Papierstapel auf, der natürlich auch immer unübersichtlicher wird. Damit musste
Schluss sein und eine digitale Lösung gefunden werden. Da ich seit einiger Zeit
völlig zufrieden mit meinem iPad Air 2 bin, wollte ich einen Weg finden, meine
handschriftlichen Notizen dort anzufertigen und abzulegen. Mit dem Stylus Bamboo
Fineline 2 von Wacom habe ich eine gute Lösung gefunden. Aber lest weiter!
Design, Haptik und Verarbeitung
Für ca. 50 Euro ist die
Materialwahl beim Fineline 2 leider etwas enttäuschend. Der Stylus besteht
komplett aus Kunststoff. Da kann man bei dem Preis ruhig mehr erwarten. Dafür
ist er aber einwandfrei verarbeitet und liegt dabei angenehm in der Hand. Das
Design erinnert eher an einen normalen Filzstift als an einen edlen
Kugelschreiber. Aber wirklich stören, tut mich das eigentlich nicht. Mehr
stören hier die obligatorischen CE Aufdrucke, die auf einem Stift mehr als fehl
am Platz wirken. Aber was will man machen? Insgesamt muss ich aber hoch loben,
dass er Stift auf den ersten Blick, wie jeder andere normale Stift auch
aussieht und daher vor dem einen oder anderen Langfinger besser getarnt ist.
Am Ende des Stylus befindet sich
unter einer Kappe versteckt der USB Port zum Laden. Nach 2 Wochen musste mein
Fineline 2 noch nicht geladen werden. TOP!
Funktionsumfang
Was macht den Bamboo Fineline 2
jetzt aber eigentlich besonders? Ihr könnt den Stylus per Bluetooth mit eurem
iPad verbinden. Mit Android konnte ich die Funktion nicht testen. Auf der Verpackung
werden jedenfalls nur iPads als kompatibel angegeben. Einmal mit dem iPad (oder
iPhone) verbunden, könnt ihr nun fröhlich drauflos schreiben und malen. Das
besondere an der Bluetooth-Verbindung ist, dass einige Apps zusätzliche
Funktionen unterstützen. So verfügt der Stylus über einen frei konfigurierbaren
Button, mit dem ihr zum Beispiel die letzte Aktion rückgängig machen oder zur Radiergummi-Funktion
wechseln könnt.
Wichtiger ist hier aber die
Handballenerkennung, die zum Beispiel von der kostenlosen Bamboo Paper App oder
von Goodnotes unterstützt wird. Ist der Stylus per Bluetooth verbunden, erkennt
die App wenn ihr mit der Handfläche das Display berührt und ignoriert diese
Eingabe. In meinem Fall klappt das zu ca. 90 Prozent. Das ist für mich zufriedenstellend.
Auch eine Druckstärkenerkennung
ist mit an Bord. So erhaltet ihr dünnere und dickere Linien je nachdem wie
stark ihr aufdrückt.
Bei der Verbindung des Stylus mit
dem iPad per Bluetooth hatte ich nie Probleme.
Schriftbild und Schreibgefühl
Wie gut schreibt es sich aber mit
dem Fineline 2? Ich finde sehr gut. Dank der dünnen Spitze sieht man vor allem
auch ganz genau wo und was man schreibt. Zudem ist eine Verzögerung der Eingabe
oder ein merkbares Offset kaum feststellbar. Dazu muss ich aber gestehen, dass
die Schreibhaltung hier wichtig ist. Ihr könnt einstellen, wie ihr den Stift
haltet. Solltet ihr davon abweichen, wird die Genauigkeit darunter leiden.
Hier findet ihr ein paar
Beispiele:
Was mir aufgefallen ist, ist dass
der Stift bei langsamen diagonalen Linien ins Straucheln gerät. So malt er
keine gerade, sondern eine Schlängellinie. Zeichnet ihr schnelle Linien tritt
dieser Fehler aber nicht auf.
Zum Schreibgefühl möchte ich noch
folgendes erwähnen. Ihr schreibt natürlich mit einer harten Plastikspitz auf
einer Glasoberfläche. Das ist verdammt ungewohnt und meiner Sauklaue tut es
auch nicht unbedingt gut. Aber nach einigen Tagen exzessiver Nutzung komme ich
besser damit zurecht. Einige bemängeln auch die Lautstärke. Immerhin hört ihr
ein „Klackern“ bei jedem Aufsetzen der Spitze. Allerdings ist das in meinen
Augen alles andere als laut oder sogar nervidie g. Da sind Tastaturanschläge meiner
Kollegen lauter!
Und wie immer gibt es auch diesen Test als Video:
Und wie immer gibt es auch diesen Test als Video:
Fazit
Speziell für das iPad scheinen alle
der Meinung zu sein, dass sich Handschrift nur mit dem iPad Pro und dem Apple
Pencil lohnt. Der Wacom Bamboo Fineline 2 ist aber in meinen Augen eine
wirklich sinnvolle Ergänzung zum iPad Air 2. Handschriftliche Notizen und
Skizzen meistert der Stylus mit Bravour. Die Handballen- und
Druckstärkenerkennung funktionieren (je nach App) sehr gut. Ich selbst bereue
den Kauf auf gar keinen Fall und falls auch ihr einen Schritt in Richtung
papierloses Büro oder einen Stylus für die Uni braucht, der Fineline 2 ist
einen Blick wert!
Die Pro und Kontra-Liste gibt es
heute in handschriftlicher Form =)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen