Dark Souls 3 DLC – Ashes of Ariandel: kurzes Vergnügen


Wenn sich Spieler weltweit auf einen DLC freuen, als wäre es ein komplett neues Spiel, dann handelt es sich in den meisten Fällen um einen DLC für das Souls-Franchise. Auch Ashes of Ariandel macht hier keine Ausnahme. Immerhin handelt es sich hierbei um den langersehnten Nachschub für Dark Souls 3. Auch ich konnte es kaum erwarten neue Abenteuer in Lothric zu erleben und habe mich gleich in die eisige, gemalte Welt von Ariendel gestürzt. Ob sich die 15 Euro für den DLC lohnen, erfahrt ihr in diesem Test. Viel Spaß!

Ein neuer Kreislauf


Souls und Storytelling ist ja immer so eine Sache, aber in diesem Fall empfand ich die grundlegende Geschichte des DLC als erstaunlich einfach zu verstehen. Es geht um die gemalte Welt von Ariandel, die so langsam verfault und dringend ein Feuer sucht, um die Fäulnis zu vertreiben. Damit spinnt der DLC den typischen Dark Souls Kreislauf auf ein kleineres Rad, schafft es aber den kompletten Zyklus von Fäulnis, Feuer und Neuanfang im kleinen Ausmaß komplett darzustellen. So trefft ihr auch im DLC auf Charaktere, die sich nichts sehnlicher als das Feuer wünschen und andere, die das unbedingt verhindern wollen.

Mit knapp vier Stunden ist der DLC echt recht knapp ausgefallen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich wieder unzählige Foreneinträge, Reddit-Threads und Lore Videos gebildet haben, die das noch so kleinste Detail auseinander nehmen. Die Stärken des Storytellings der Souls-Reihe greifen demzufolge auch im DLC.

Magerer Single-Player Umfang


Und trotzdem komme ich nicht drum herum den mageren Single Player Content zu bemängeln. Die Spielzeit mag für andere deutlich länger (oder auch kürzer ausfallen), aber dass der gesamte DLC nur zwei Bosskämpfe und kaum neue Waffen oder Rüstungen zu bietet, hat mich schon gestört. Zudem fehlt mir die Abwechslung. Es ist eben eine kalte Eiswelt, ohne dabei aber echte Höhepunkte zu setzen. Der Old Hunters DLC von Bloodborne hatte die verdrehten Straßen Yharnams, das alte Hospiz und die verlassene Fischerdorf. Mit 10 bis 15 Stunden Spielzeit viel dieser auch deutlich üppiger aus. Für 15 Euro kann man meiner Meinung nach auch etwas in diesem Maße erwarten. Demzufolge war ich in dieser Hinsicht vom DLC etwas enttäuscht.

Zufriedene PVP Community


Dafür dürfte die PVP-Community sich umso mehr über den DLC gefreut haben. Denn mit diesem kam auch die neue PVP Arena ins Spiel, die Spielern erlaubt in verschiedenen Modi gegeneinander anzutreten. Ob Jeder gegen Jeden oder in Teams gegeneinander. Es dürfte für jeden der richtige Modus dabei sein. Da ich die Souls-Spiele aber immer wegen des Single Players gespielt habe, berührt mich dieser Content nicht wirklich. Ich habe die Matches kurz ausprobiert und das Feld schnell den PVP-Spielern wieder überlassen.

Schwankende Herausforderung


Dark Souls Spiele waren immer bekannt dafür, besonders herausfordernd zu sein. Ich persönlich teile die Ansicht, dass die Souls-Spiele, sowie man sich darauf eingelassen hat, gar nicht so schwer sind, wie immer behauptet. Vor allem die DLCs legen gewohntermaßen beim Schwierigkeitsgrad nochmal eine Schippe oben drauf. Hier ist das etwas anders. Zu Beginn des DLCs bin ich durch die Gegner geradezu durchgerannt. Herausforderung? Pustekuchen! Ja, das ging solange gut, bis ich diesen Wikinger über den Weg gelaufen bin. Auf einmal wurde ich in und Grund und Boden gestampft. Okay, Strategie angepasst und schon konnte diese Hürde gemeistert werden. Dann wurde es auf einmal wieder richtig einfach, nur um danach wieder einen bärenstarken Gegner zu etablieren.

Diese Schwankungen könnten einige Abschrecken, aber ich finde es einfach großartig, wie From Software einen in Sicherheit wiegt, nur um dem Spieler dann wieder so richtig gegen eine Wand aus Klauen und Äxten rennen zu lassen.

Leider betreffen diese Schwankungen auch die Boss-Kämpfe. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, da es ja eh schon nicht so viele Bosse im DLC gibt. Die beiden heben sich aber zum Glück deutlich von denen des Hauptspiels ab und können beide mit einzigartigen Mechaniken und Kniffen überzeugen. Wenn ein Bosskampf aber aus zwei recht einfach und einer dritten bockschweren Phase bestehen, dann kann es schon frustrierend werden, wenn man sich immer wieder durch die beiden ersten Phasen kämpfen muss, die spätestens beim dritten Anlauf nur noch Zeit und Nerven rauben. Hier haben mich die Schwierigkeits-Schwankungen sehr gestört. Auch der zweite Boss hat einen Moment bei dem der ansonsten zu einfache Kampf echt knallhart wird.

Hier findet ihr wie immer das Video:


Fazit


Um zur eingangs gestellten Frage zurück zu kommen, lohnen sich die 15 Euro für den DLC? Fans der Souls-Reihe werden nicht länger darüber nachdenken und sofort zuschlagen. Alleine für die neuen Infos zur Lore hat sich der DLC für mich schon gelohnt. Und trotzdem hat mich der geringe Umfang enttäuscht. Dafür ist der Preis von 15 Euro für mich definitiv zu hoch angesetzt. Der DLC richtet sich in meinen Augen ganz klar an Fans der Reihe und dabei vorrangig an PVP-Spieler. Der nächste DLC darf gerne wieder mehr Single Player Content bieten!

Pro:

Kontra:

+ Lore wird umfangreich erweitert
- mit ca.3 bis  4 Stunden sehr kurz
+ DLC Story fügt sich nahtlos in die Welt mit ein
- nur 2 Bosskämpfe
+ neue Waffen machen echt Spaß
- … es hätten aber durchaus mehr sein dürfen
+ Eislandschaft sieht schön aus
- … es fehlt aber die Abwechslung
+ einige echt taffe Gegner
- … deutliche Schwankungen beim Schwierigkeitsgrad


Wertung: 7 / 10

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