Wirklich warm geworden bin ich
mit den Panem-Filmen eigentlich nie. Ob es dran liegt, dass ich die Bücher nie
gelesen habe oder es schon im ersten Teil befremdlich fand Kinder auf Leben und
Tod kämpfen zu sehen? Ich weiß es nicht! Aber Mockingjay Teil 1 hat nur dafür
gesorgt, dass ich auf das „große Finale“ eigentlich gar keine Lust mehr hatte. Da
der Film jetzt bei Amazon Prime Video zur Verfügung stand, konnte ich ihn nun
doch nachholen. Und was soll ich sagen? Auch dieser Film konnte mich nicht
wirklich zum Fan machen. Aber er konnte mir zeigen, welches Potential in dem
Franchise steckt. Lest weiter!
Distrikt 13 wurde zerstört, Peeta
einer Gehirnwäsche unterzogen und das Kapitol scheint gesiegt zu haben. Nicht
ganz! Denn die Rebellion gewinnt nun endlich an Fahrt. Die Distrikte haben sich
dank Katniss verbündet und greifen nun gemeinsam das Kapitol an. Doch Präsident
Snow will sich nicht so einfach geschlagen geben und so verwandelt er das
Kapitol in die größte Arena der Geschichte der und veranstalten ein letztes Mal die
Hungerspiele. Die Rebellen müssen sich durch zahlreiche Fallen bis ins Zentrum
des Kapitols und zu Präsident Snow durchkämpfen. Und mitten drin steckt
natürlich wieder Katniss Everdeen, die den Ausgang des Krieges wieder einmal
als Werbefigürchen beeinflussen soll.
Damit knüpft Mockingjay Teil 2
unmittelbar an das Ende vom enttäuschenden ersten Teil 1 an und inszeniert
dabei ENDLICH die Rebellion der unterdrückten Distrikte. Dabei wird der Film
erstaunlich hart. Wird beinahe zum Kriegsfilm. Und das ist gut so. Die Filme
wurden mit der Zeit immer erwachsener und der härtere Ton, gefällt mir
persönlich extrem gut. Aber ohne Schatten ist auch hier die Erzählung nicht. So
lässt sich der Film zu Beginn wieder viel zu viel Zeit bis die Handlung tatsächlich
an Fahrt gewinnt (weil Teil 1 ja nicht schon überflüssig genug war). Der
mittlere Part macht dann richtig viel Spaß. Aber das Ende nimmt dann das Tempo
wieder vollkommen raus und gefühlt lässt man den Film in über 20 Minuten fünf Mal
enden. Das zieht den Film nur unnötig in die Länge. Insgesamt hätte man die
knapp 137 Minuten Laufzeit locker um eine halbe Stunde kürzen können und hätte
so ein knackigeres Ergebnis erhalten.
Dazu kommt das einige der
Action-Sequenzen irgendwie fehl am Platz wirken. Wenn unsere Helden-Truppe in
der Kanalisation auf einmal von irgendwelchen Mutationen angegriffen wird,
denkt man plötzlich man sei im falschen Film. Zwar ist die Action sehr gut
inszeniert und optisch sehr schön anzusehen, aber sie wirkt einfach nicht
glaubhaft. Keiner einzigen Figur nehme ich die Action-Szenen ab.
Und das liegt nicht einmal am
Schauspiel, denn Lawrence, Hemsworth, Hutcherson und Co machen durchaus einen
guten Job, wenn auch keinen überragenden. Mir persönlich hat Hutchersons Peeta,
der mit den Folgen seiner Gehirnwäsche zu kämpfen hat noch am besten gefallen.
Lawrence wirkt mir in manchen Szenen einfach zu stoisch. Dafür hat sie aber
auch wieder einige Momente, in denen sie zeigen kann, warum sie momentan so
erfolgreich ist.
Mockingjay Teil 2 ist der Film
geworden, der Teil 1 sein sollte. Beide Filme zusammen erzählt in 150 oder
meinetwegen auch 180 Minuten wären sehr viel wirkungsvoller gewesen als diese
Aufteilung. Aber so kann man ja doppelt kassieren. Ich kenne die Bücher nicht
und kann daher nur sagen, dass ich der Meinung bin, dass das Franchise angemessen
zu Ende gebracht wurde. Einen bleibenden Eindruck werden die Tribute von Panem bei
mir aber nicht hinterlassen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen