Gestern Abend war es wieder soweit, Apple hat zur alljährlichen
Entwicklerkonferenz WWDC eingeladen und die neuesten Software Updates, aber
auch erstaunlich viele neue Hardware vorgestellt. Während die Hardware-Updates
und Neuankündigungen an sich schon vielversprechend aussehen, sind es vor allem
die Software-Features, die mich dieses Jahr überzeugen konnten. Aber fangen wir
von vorne an.
tvOS
Die Keynote begann bei tvOS und einem sehr kurzem Update. Amazon kommt auf
den Apple TV. Ansonsten kann hier nichts berichtet werden. Die Integration von
Amazons Videoangebot war aber auch lange überfällig, wenn ihr mich fragt.
watchOS
Als nächstes stellte Apple das neue watchOS 4 vor. Neben ein paar neuen
Watchfaces, darunter ein Siri Watchface, das euch zeitgesteuert nützliche
Informationen anzeigen soll, lag der Fokus aber der stärkeren Verknüpfung
zwischen den Apps. So startet ein Workout zum Beispiel automatisch die Musik,
sodass ihr dafür nicht extra die App wechselt müsst. Insgesamt ist
festzuhalten, dass der Fokus abermals auf den Fitness-Features liegt. So kann
die Apple Watch nun per NFC mit einer breiten Masse von Fitness-Geräten
gekoppelt werden, wodurch Informationen zur Herzfrequenz und den
Geräte-Einstellungen wie Geschwindigkeit oder Steigung am Laufband zusammengeführt
und einheitlich dargestellt.
Auch hier, keine großen Neuerungen, aber ein sinnvolle und stetige
Weiterentwicklung des bereits soliden Fundaments.
macOS
Und dann kam das macOS Update. Aus Sierra wird nun High Sierra, dass softwareseitig
neben ein paar Anpassungen beim Design oder beim Arbeiten in der Cloud vor
allem auf eine bessere Performance setzt. So hat Apple das Dateisystem intern
komplett überarbeitet, wodurch Daten deutlich schneller kopiert und verschoben
werden sollen.
Auch der Safari-Browser wurde überarbeitet. So blockt dieser zum Beispiel
das Autoplay von eingebetteten Videos oder reduziert das Tracking zum Schalten
von nervigen Werbeanzeigen. Natürlich soll der Browser auch deutlich
perfomanter sein als jemals zuvor.
Das erste Highlight war aber dann doch die Ankündigung von neuen
iMac-Modellen. Neben dem Upgrade auf Intel Kabylake Prozessoren, helleren
Displays, standardmäßig verbauten Fusion Drives, schnelleren SSDs und mehr
Arbeitsspeicher bei allen iMac und Mac Pro Modellen, sorgte vor allem eine Ankündigung
vor Furore, der iMac Pro.
In einem wirklich hübschen Spacegrey wird der iMac Pro Apples neue Power
Maschine. Angetrieben von einem Intel XEON Prozessor mit bis zu 18 Kernen, bis
zu 128 GB RAM und einer Vega GPU mit bis zu 16 GB Grafikspeicher stellt der
iMac Pro anderen Macs leistungstechnisch in den Schatten. Apple adressiert
damit ganz klar Pro-User, wie Videoproduzenten, Grafikdesigner oder Entwickler.
Denn eines sollte klar sein, der Preis hat es dementsprechend auch in sich. Bei knapp 5000 Dollar geht es los und bei
Top-Spec-Modell werden wohl Preise im fünfstelligen Bereich anstehen.
Ach und USB-C ist nun auch bei allen iMac Modellen mit an Bord.
IOS
Das letzte Betriebssystem, das ein großes Update bekommt, ist natürlich
IOS. Aus IOS wird nun IOS 11 (wer hätte
das gedacht?!).
Neben der neuen Zahl ändert sich natürlich noch ein wenig mehr bei Apples
mobilem Betriebssystem. So wurde zum Beispiel das Control Center wieder einmal
überarbeitet. Das sieht nun nicht nur ein wenig anders aus, sondern unterstützt
nun auch 3D Touch.
Dazu wird der App Store stark überarbeitet. Games und Apps werden
deutlicher getrennt und auch die App Übersicht wirkt aufgeräumter und
übersichtlicher.
Auch bei Apple Pay gibt es Neuigkeiten. So kann nun Geld direkt per iMessage
an Freunde und Verwandte gesendet werden. Das geht aber leider noch nicht her
bei uns in Deutschland.
Zudem setzt Apple auch verstärkt auf Augmented Reality. Das Feature soll von allen angebotenen Iphones unterstützt werden. Die gezeigtem Demos waren auf jeden Fall vielversprechend.
Neben den offensichtlichen Änderungen gibt es noch kleinere Anpassungen,
zum Beispiel beim Mailing, der Navigation oder einen neuen speziellen Driving
Mode, der Benachrichtigungen beim Autofahren automatisch blockt, um mehr Sicherheit
zu gewähren.
An dieser Stelle hatte ich auf die Ankündigung eines neuen iPhone SE
gehofft, wurde aber leider enttäuscht. Dafür stelle Apple aber ein neues iPad
Pro vor. Dieses hat nun ein 10,5 Zoll großes Display, ein besseres 120 Hz Display
und Apples neuesten Prozessor unter der Haube.
Hardwareseitig ist das iPad zwar wirklich nicht schlecht, aber für mich war
IOS für das iPad der eigentliche Star der Show. Endlich nutzt Apple das größere
Display sinnvoll aus und spendiert dem Tablet eigenständige Features. So
vergrößert sich das Dock. Ihr könnt mehr Apps anheften und auch darüber auf das
Multitasking zugreifen. Endlich kommt ein Datei-Manager und das Multi-Tasking
wird mit Drag&Drop-Aktionen zwischen den einzelnen Apps ergänzt. Damit wird
IOS auf dem iPad produktiver als es bisher eh schon war und für mich ist das
eine willkommene Änderung.
Home Pod
Und ganz am Ende kam es doch noch, Apples „One More Thing“. Gerüchte gab es
lange und Apple hat sie gestern bestätigt. Mit dem Home Pod bringt Apple ein
Lautsprecher mit Siri auf den Markt. Im Gegensatz zum Amazon Echo oder Google
Home liegt der Fokus aber nicht auf der künstlichen Intelligenz, sondern der
Klang steht im Vordergrund.
So soll Apples Home Pod mit Hilfe der verbauten Mikrofone den Raum erkennen
und die Lautsprecher so ansteuern, dass zu jedem Zeitpunkt ein optimaler Klang
entsteht. Siri soll dabei nur als nette Dreingabe zum Steuern der Musik oder
zum Beantworten einfacher Fragen dienen.
Der Preis ist natürlich auch wieder recht hoch angesetzt. Ca. 400 Euro wird
man für den Home Pod hinlegen müssen. Sollte der Sound allerdings wirklich so
gut sein, wie er angepriesen wird, ist das durchaus im Rahmen. Warten wir es
also ab.
Fazit
An der Länge des Beitrags sollte man schon erkennen, dass Apple dieses Jahr
so einiges vorgestellt hat. Sinnvolle Software-Features und Performance-Verbesserungen,
die üblichen Hardware-Updates und einige echt überraschende Neuankündigungen
machen die WWDC Keynote 2017 zu einem gelungenen Event. Ich persönlich freue
mich am meisten auf die neuen IOS Features auf dem iPad. Aber wie seht ihr das?
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