50 Menschen stehen 90 Minuten im Kreis. Kann das ein spannender Film
sein? An dieser seltsamen Frage als
Einstieg solltet ihr schon gemerkt haben, das Circle bei weitem nicht das übliche Science Fiction Schema bedient.
Circle ist ein filmisches Experiment, das mich dank einer absurd einfachen Idee
neugierig gemacht hat. Aber geht die Idee auch auf? Das erfahrt ihr in dieser
Filmkritik!
50 Menschen erwachen in einem dunklen Raum. Sie alle stehen im Kreis um eine
seltsame Vorrichtung. Auf dem Boden ist ganz klar markiert, wo sie stehen
dürfen. Bewegen sie sich von ihrem Platz sterben sie. Aber das ist noch nicht
genug. In regelmäßigen Abständen ertönt ein Countdown. Am Ende des Countdowns
wird einer der 50 Anwesenden getötet. Warum sind diese Menschen dort? Was soll
das alles? Und wie kann man es aufhalten?
Wobei der Film die Fragen nach dem Was und dem Warum gar nicht weiter
betrachtet und auch das Ziel des makabren Spiels wird nie aufgedeckt. Circle stürzt sich völlig auf die
zwischenmenschlichen Interaktionen. Denn schnell finden die Teilnehmer heraus,
dass sie selbst in der Hand haben wer überlebt und wer stirbt. Sobald der
Countdown ertönt wird per Mehrheitsentscheid das nächste Opfer gewählt. Wer
soll also als nächstes sterben? Die Alten? Die Kranken? Und was passiert wenn
nur noch einer übrig ist? Schnell tun sich rassistische und soziale Abgründe
auf, es bilden sich Allianzen und Feindschaften. Denn jeder einzelne der 50
will das Spiel lebend beenden.
Spektakel darf dabei keiner erwarten. Der gesamte Film spielt in einem
dunklen Raum, in dem 50 Menschen im Kreis stehen und verschiedene Meinungen
ausdiskutieren. Damit sollte jedem nun klar sein, Circle lebt und fällt mit den Dialogen.
An dieser Stelle schon ein Nachteil, Circle könnt ihr auf Netflix nur in
der englischen Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln anschauen. Eine deutsche
Synchronisation gibt es meines Wissens nicht. Mich persönlich stört das gar nicht, da ich
Filme sowieso gerne im O-Ton anschaue, aber andere dürfte das abschrecken.
Sollte euch die sprachliche Barriere aber nicht weiter stören, dann kann Circle trotz des minimalistischen
Ansatzes sehr gut unterhalten. Ich fand den Film ungemein spannend.
Die einzige Schauspielerin, die ich erkannt habe, war Julie Benz. Der
restliche Cast ist mir jedenfalls unbekannt gewesen. Mit wenigen Ausnahmen
werden aber grundsolide Leistungen dargeboten. Zwar stich niemand so recht hervor
und auch die ein oder andere nicht ganz glaubwürdig vorgetragene Zeile ist mit dabei, aber
im Großen und Ganzen habe ich hier nichts auszusetzen.
Filmisch ist Circle genauso einfach gehalten, wie die eigentliche Idee. Ein
größtenteils schwarzer Raum und keine nennenswerte Effekte. Ich fand das Set
aber sehr stimmungsvoll und durchaus sehenswert. Nur in den letzten Minuten
merkt man dem Film das niedrige Budget an. Mich hat das aber nicht gestört.
Und wie immer hier das Ganze auch als Video:
Und wie immer hier das Ganze auch als Video:
Circle ist mal ein ganz anderer Film. Nicht
jeder wird hier seine Freude haben. 50 Menschen dabei zuzusehen wie sie im
Kreis stehen und sich unterhalten, klingt zunächst nicht sehr spannend. Geht es
aber ums blanke Überleben, sieht das schon ganz anders aus. Ich habe mich
jedenfalls nicht gelangweilt und ich bin mir sicher, dass einige von euch auch
Spaß mit diesem Film haben werden!
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