Alien Covenant: Roboter auf Selbstfindungs-Trip



Das Alien Franchise gehört mit Abstand zu meinen beliebtesten Film-Serien überhaupt. Nicht nur ist das namensgebende Alien eine echte Meisterleistung, auch die bedrückende Atmosphäre des ersten Teils gehört für mich zum Besten, was dieses Medium bisher hervorgebracht hat. Nun konnte ich mir endlich den neuesten Teil ansehen und ob wir endlich wieder einen richtig guten Alien Film bekommen haben, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Die USCSS Covenant befindet sich auf einen mehrjährigen Flug quer durch das Universum. An Bord befinden sich 2000 Kolonisten, die einen neuen Planeten bevölkern sollen. Doch eine Neutrino-Explosion beschädigt das Raumschiff und ein Teil der Crew wird auf dem Hyperschlaf geholt um die Schäden zu reparieren. Dabei empfangen sie ein Funksignal von einem bisher unbekannten Planeten. Scans zeigen, dass auch dieser Planet als mögliche Heimat in Frage kommt und so beschließt die Crew einen Abstecher zu unternehmen. Doch schnell müssen sie feststellen, dass dieser Planet etwas beheimatet, dass Ihnen noch sehr gefährlich werden wird.

Und mehr wird nicht verraten. Zwar weiß man natürlich was die Crew irgendwo auf dem fremden Planeten erwartet, aber die Story weiß dann doch mit der ein oder anderen Überraschung um die Ecke zu kommen. An dieser Stelle muss ich auch zugeben, dass mich die Story und der Film insgesamt sehr gut unterhalten haben. Allerdings sollte man dabei die Entscheidungen der Crew nie genauer hinterfragen. Diese handelt nämlich extrem unvorsichtig und stellenweise einfach nur so selten dämlich, dass ich mich mehr als einmal innerlich aufgeregt habe.

Während ich das noch verzeihen kann, gibt es einen Aspekt, der für mich einen Teil des ganzen Universums zerstört hat. Ohne genauer darauf einzugehen, in Covenant wird der Ursprung des Aliens geklärt. Und das ist ihnen so gar nicht gelungen. Das Alien war immer dieses allen überlegene Wesen. Es hatte etwas Mysteriöses an sich. Und nun, wo man das aufgedeckt hat, finde ich die Auflösung äußerst enttäuschend. Das mag nur meine persönliche Meinung sein, aber das Alien hat etwas besseres verdient.

Genauso wurde die Crew nicht gut ausgearbeitet. Ich erinnere mich an keinen einzigen Namen. Die Crew der Nostromo ist mir bis heute bekannt. Und eine Ellen Ripley sollte auf gar keinen Fall jemand erwarten.

Weiterhin finde ich es sehr schade, wie wenig das Alien im Fokus der Erzählung steht. Es bekommt viel zu wenig Screen-Time. Es dreht sich viel zu viel um die Androiden und deren seltsamen Selbstfindungs-Trip. Schade! Der Fokus liegt einfach falsch.

Wo der Film aber überzeugen kann, ist die filmische Umsetzung und die Bilder, die dabei erschafft werden. Alien Covenant sieht hervorragend aus. Der Planet wirkt fremd und bekannt zugleich. Er wirkt dabei aber jederzeit gefährlich. Und der eigentliche Star der Show, das Alien, ist auch echt gut gelungen, bekommt aber wie gesagt, zu wenig. Screen-Time.

An dieser Stelle könnt ihr euch wie immer das Video anschauen:



Alien Covenant ist für mich als Fan des Franchises eine kleine Enttäuschung. Allerdings finde ich auch nicht, dass es die filmische Katastrophe ist, wie viele andere Kritiken behaupten. Man kann mit Covenant seinen Spaß haben. Nur darf man keinen klassischen Alien Film erwarten. Dafür bekommt das Alien viel zu wenig Aufmerksamkeit. Aber ich habe mich auch auf gar keinen Fall gelangweilt und optisch ist der Film echt gelungen. Mein Tipp: Wartet bis er auf den verschiedenen Steaming Plattformen angeboten wird.

Kommentare