Wer kennt sie nicht, die Arthus Sage? Sie wurde unzählige Male verfilmt.
Mal mehr, mal weniger gut, aber meistens sehr nah am Original. Guy Ritchie geht
nun einen anderen Weg. Seine Interpretation der Arthus Legende hat kaum noch
etwas mit der Geschichte rund um das verzauberte Schwert und die Ritter der
Tafelrunde zu tun. Ob der Film aber trotzdem noch Spaß macht, erfahrt ihr in
dieser Filmkritik. Viel Spaß!
Der Film fackelt nicht lange und beginnt sofort mit dem Konflikt zwischen
den Magiern und dem Königreich Camelot. König Uther muss sich so gegen riesige
Elefanten und mit Feuerbällen um sich werfende Zauberer wehren. Zum Glück hat
er Excalibur zur Hand und kann die Schlacht zu seinen Gunsten entscheiden. Doch
die Freude über den Sieg währt nicht lange. Sein Bruder Vortigern verrät, tötet
ihn und nimmt die Macht an sich. Viele Jahre später leidet das Volk unter
seiner Herrschaft, doch der mittlerweile Erwachsene Sohn von Uther wird zum
Schwert greifen und die Prophezeiung erfüllen.
Soweit so klassisch. Allerdings verkommt die an sich interessante
Geschichte zu einer wilden Fantasy-Monsterhatz, die mit Spektakel überzeugen
will, dabei aber komplett den Faden verliert. Es ist zwar üblich für Guy
Ritchi, dass er schnelle Schnitte und Szenenwechsel nutzt, um das Erzähltempo
hoch zu halten, aber was er hier fabriziert ist einfach viel zu wirr und am
Ende leider belanglos.
Arthur wurde von Prostituierten erzogen und führt ein Leben als
Kleinganove. SCHNITT! Arthur wird gezwungen das Schwert aus dem Stein zu
ziehen. Es klappt. SCHNITT! Er hadert mit seiner Rolle als Rebell! SCHNITT! Die
hübsche Zauberin überredet ihn. SCHNITT! Es folgen ein paar wirre Szenen in
einer Art Parallelwelt. SCHNITT! Der Widerstand formiert sich. SCHNITT! Final
Showdown! SCHNITT! Wobei ihr euch hier jedes SCHNITT! als eine Reihe von unzähligen Schnitten im Sekundentakt vorstellen müsst.
Es gibt absolut keine Zeit bestimmte Aktionen mit sinnvollen Motiven zu
hinterlegen oder irgendwelche Figuren richtig zu etablieren. Wenn später
Weggefährten umgebracht werden, so fällt es verdammt schwer so etwas wie
Mitgefühl zu empfinden, da man nie so recht erfährt, wer das denn nun
eigentlich war. Während die aus dem Trailer bekannte Verhörszene durchaus Spaß
gemacht hat, verliert sich der Film in einem Wirrwarr aus hektisch auf die
Leinwand geklatschten Bildern ohne jede Substanz.
Dass diese Bilder wirklich gut aussehen, hilft dem Film dann aber auch
nicht weiter. Für meinen Geschmack schießt Guy Ritchie hier meilenweit über das
Ziel hinaus. Warum findet der Endkampf auf einmal in einer Art Zwischenwelt
statt? Was sollte dieser Ausflug in die Parallelwelt während Arthurs
Selbstfindungstrip? Warum müssen die Elefanten mehrere hundert Meter hoch sein?
Ich habe nichts gegen ausschweifende Fantasy, aber das war selbst mir zu viel.
Es wirkt als ob man dem Zuschauer mit großen Bildern geradezu bombardieren
wollte, wodurch aber einzelne Einstellung gar nicht mehr hervorstechen können. Der
Film geht so im übertriebenen Bilderrausch unter.
Und damit habe ich eigentlich alles gesagt, was zu diesem Film zu sagen
ist. Normalerweise gehe ich noch auf die Schauspieler oder die Musik ein, aber
das spare ich mir hier. King Arthur hat mir einfach absolut gar nicht gefallen.
Die Story ist extrem wirr erzählt und die Inszenierung viel zu übertrieben, um
überhaupt noch irgendetwas davon genießen zu können. Vielleicht mag dieser Film
einige Geschmäcker befriedigen. Ich konnte damit absolut gar nichts anfangen.
Schade drum!
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