Kommen wir mal wieder zu einer
Filmkritik und zwar zu einem Film, den ich jetzt endlich in meinem bescheidenen
Heimkino auf Blu-ray nachgeholt habe. Ihr habt es am Titel ja schon erkennt, es
geht um Kong: Skull Island. Als jemand der Pacific Rim oder Jurassic World gar
nicht mochte, konnte mich denn der große Affe überzeugen? Finden wir es heraus!
Typische Monster-Story
Kong: Skull Island spielt kurz
nach dem Vietnam Krieg. Vieles auf unserer Erde ist noch unbekannt und so
startet eine Expedition zur namensgebenden Skull Island. Angetrieben wird das
Ganze durch die Organisation Monarch, die unter der Führung von Bill Randa nach
Urzeitwesen sucht. Begleitet werden die Forscher von einer Handvoll Soldaten,
deren Kommandant mit dem Ende des Krieges hadert. Und so dauert es nicht lange
bis sie auf den Herrscher der Insel treffen und alles eskaliert.
Dabei ist die Erzählung von Kong
wirklich nicht besonders ausgereift oder überraschend, nichtsdestotrotz ist die
Handlung ungemein unterhaltsam. Das liegt einerseits an der gewählten Epoche,
auf der anderen Seite tragen unsere Figuren einen großen Teil zum Spaß bei,
aber dazu später mehr.
Mittlerweile sollte ja auch bekannt sein, dass
man mit Kong endgültig ein neues Filmuniversum eröffnet hat. Somit kann Kong
als Origin-Film angesehen werden und unter diesem Gesichtspunkt funktioniert
die Handlung für mich ganz gut. Nur sollte hier niemand etwas Außergewöhnliches
erwarten.
Überwiegend starke Charaktere
Kommen wir aber zu den bereits
angesprochenen Charakteren. Bis auf wenige Ausnahmen sind unsere Protagonisten
wunderbar ausgearbeitet und gespielt. Allen voran John C. Reilly, dessen Figur
bereits einige Zeit auf der Insel verbracht hat und nun wunderbar schrullig
auftritt. Auch Samuel L. Jacksons Rolle als vom Krieg verdorbener Lieutenant
hat mir richtig gut gefalle. Selbst einige der Soldaten werden mit der Zeit
immer besser ausgearbeitet.
Schade ist dabei nur, dass die
zwei wichtigsten Charaktere leider nur recht starke Abziehbildchen sind. Das
wären unser Held Captain James Conrad, gespielt von Tom Hiddleston und Brie
Larson in der Rolle der Fotografin Mason Weaver. Beide Figuren sind mir zu
eindimensional und einfach gestrickt. Gemessen am Genre hat mich das aber nicht
groß gestört. Vor allem Tom Hiddleston macht in den Actionszenen wiederrum eine
sehr gute Figur.
Aber auch Terry Notary, der den
Riesenaffen per Motion Capture verkörpert, muss ich loben. Ohne ein
gesprochenes Wort kann man jederzeit nachvollziehen was in diesem Monster
vorgeht. Ebenso ist seine reine Stärke jederzeit spürbar. Dieser Affe gefällt
mir einfach!
Affe Now!
Wo Kong Skull Island aber endgültig
überzeugt, ist bei der audiovisuellen Gestaltung. So lässt man sich von Filmen,
die in der gleichen Epoche spielen, inspirieren und schafft so einige Szenen,
die ganz stark an so einige Klassiker erinnert. Besonders im Kopf geblieben ist
mir eine Szene, in der sich Kong zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht vor der
untergehenden Sonne zeigt. Apocalypse Now lässt grüßen!
Insgesamt ist das Spiel mit
verschiedenen Farben und Lichtstimmnungen richtig gut gelungen, die Action
brachial und überraschend brutal in Szene gesetzt und die Szenerie wunderschön
anzusehen. Dazu kommen noch fantastische Soundeffekte und ein Soundtrack, der
mich ebenfalls überzeugen konnte. Mittlerweile bereue ich schon, dass ich mir
dieses Spektakel nicht im Kino angesehen habe!
Fazit
Kong: Skull Island ist mal wieder
ein Film, der vor allem vom der Inszenierung lebt. So bekommt man immer wieder
tolle Bilder und gut gefilmte Action zu sehen. Der Film schafft es aber diesen
Bombast noch mit ein paar interessanten Charakteren zu würzen und damit auch
die Handlung interessant zu gestalten. Und genau dieses erzählerische Beiwerk,
wenn man es denn so abwertend benennen darf, hebt Kong von einem Jurassic World
oder Pacific Rim ab. Bei diesen waren mit die Charaktere unsympathisch und die
Handlung zu dumm. Hier habe ich mitgefiebert und wurde deswegen auch bestens
unterhalten!
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