The Sinking City: Geht mit der Zeit unter…


Wie sehr habe ich mich doch auf The Sinking City gefreut! Lovecraft, ein geistig angeschlagener Detektiv, eine heruntergekommene, offen Spielwelt und dazu sehr viel Mystery. Was kann da noch schiefgehen? Ziemlich viel, wie ich nun leider feststellen muss. Nach den ersten gelösten Fällen habe ich tatsächlich keine Lust mehr das Spiel durchzuspielen. In diesem Test erfahrt ihr warum!

Guter Start

Und dabei fängt alles sehr gut an. Als mental angeschlagener Ex-Soldat, der sich seine Brötchen nun als Detektiv verdient, kommt ihr nach Oakmont. Warum? Weil ihr seit einiger Zeit von seltsamen Träumen geplagt werdet und euch hier Heilung versprochen wird. Kaum in der untergehenden Stadt angekommen, werdet ihr immer tiefer in Intrige, Machtkämpfe und Übernatürliches hineingezogen.

Am Anfang macht das auch alles noch richtig Spaß. Figuren werden geheimnisvoll eingeführt, das große Mysterium macht Lust auf mehr und auch die Detektivarbeit ist anfangs echt unterhaltsam. So hält sich The Sinking City mit Hilfen sehr stark zurück. Viel mehr müsst ihr euch selbst auf Hinweise stürzen, Briefe genau lesen und Orte ganz genau durchsuchen. Das geht sogar so weit, dass ihr selbst Marker auf der Karte setzen müsst. Ihr werdet nicht an die Hand genommen. So fühlt man sich tatsächlich sehr clever, wenn man Hinweise kombiniert, in den Archiven neue Anhaltspunkte findet und am Ende den Fall lösen kann.

Die erste Stunden dachte ich mir: „Wow! Das ist das beste, schlechte Spiel, was ich jemals gespielt habe!“. Denn auch wenn die Makel von Anfang an klar waren, so macht es doch sehr viel Spaß! Jedenfalls in den ersten paar Stunden…

Und täglich grüßt Cthulhu

Leider ebbte dieser Spaß bei mir sehr schnell ab. Denn zu schnell wiederholen sich die Spielmechaniken und es kommen keine neuen Herausforderungen hinzu. Auch verliert die Geschichte sehr schnell an Fahrt, da man zu schnell durchschaut worauf es hinausläuft. In das ist einem Lovecraft nicht würdig!

Jeder neue Fall verläuft nach demselben Schema! Es gibt eine kurze Einleitung, ihr geht an den ersten Ort, sucht nach allen Hinweisen, löst ein kurzes Rätsel und geht zum nächsten Ort, wo ihr alles wiederholt. Am Ende dürft ihr noch eine Entscheidung treffen und weiter zum nächsten Fall.
Zugegeben, die Entscheidungen im Spiel sind keine einfachen zwischen Gut oder Böse, sondern sind gewissermaßen immer schlecht. Man muss meistens nur das vermeintlich kleinere Übel wählen und dieser Ansatz hat mir gefallen.

Nur tragen die Mechaniken nicht das gesamte Spiel und zu schnell wurde mir langweilig. Das führte dann noch dazu, dass die zahlreichen Makel immer mehr in den Vordergrund rückten.

Unfertig, hässlich und nicht zeitgemäß

Ganz offensichtlich ist die miserable Technik. Nicht nur sieht das Spiel aus, wie es eben aussieht, es läuft auch noch richtig schlecht. Ladezeiten sind lang, dauernd ruckelt es und bei einfachsten Aufgaben wie das Öffnen der Weltkarte kommt es zu sekundenlangen Wartezeiten. Das darf einfach nicht sein!

Neben der kargen und matschigen Spielwelt, den abgehakten Animationen und der statischen Inszenierung, ist auch das Spielgefühl eher schlecht. Das fällt besonders in den Kämpfen auf. Nicht nur steuert sich eure Spielfigur sehr ungenau, es fehlt an jeglichem Feedback. Man merkt einfach nicht, dass man den Monstern irgendwelchen Schaden zufügt, bis sie irgendwann einfach umfallen. Spaß macht das jedenfalls nicht. Umso mehr stört es da, dass die Kämpf bei fortschreitender Story immer häufiger werden.

Einzig den deutschen Sprechern möchte ich ein Lob aussprechen. Dialoge sind gut geschrieben und größtenteils gut vertont. Das rettet am Ende aber auch das Spiel nicht mehr.

Wirklich schaurig wird es im Spiel auch nicht. Eher im Gegenteil. Das Gegnerdesign ist eher unfreiwillig komisch und die zahlreichen „Oh ich werde verrückt, Momente“ funktionieren nach dem Wiederholen des gleichen Tricks sehr schnell nicht mehr. Lovecrafts subtiler Terror kam beim Spielen nie auf.

Über die überflüssigen Rollenspiel- und Crafting-Mechaniken möchte ich gar nicht weiter reden.

Auch hierzu könnt ihr euch ein Video anschauen!

Fazit

The Sinking City ist so ein Spiel, bei dem ich anfangs dachte: „Ja, das ist potthässlich, macht aber irgendwie Spaß!“. Je länger ich spielte, umso mehr verflog der Spaß. Zu repetitiv, zu viele kleine und große Macken und in einem miserablen technischen Zustand. Die Entwickler von Frogware Games haben sicher nicht das größte Budget. Aber der Zustand von The Sinking City ist es wahres Armutszeugnis. So sehr hatte ich mich auf das Open World Lovecraf-Abenteuer gefreut. Und nun will ich es nicht einmal mehr durchspielen. Wirklich empfehlen kann ich es somit nur echten Hardcore-Fans. Schade!

Kommentare

  1. Lovecraft und Mystery sind eine faszinierende Kombination, die in "The Sinking City" leider nicht ganz überzeugt. Wer hingegen Unterstützung bei komplexen Themen oder strukturiertem Schreiben braucht, kann auf einen ghostwriter wien zurückgreifen – ideal für akademische Arbeiten oder auch kreative Projekte in Wien.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen