Da ist es also, mein erstes
Switch Game Review. Anders als erwartet. Ist das erste Spiel, das ich auf der
Switch teste, nicht etwa ein Zelda oder Mario Spiel, sondern Dead Cells. Dieses
Dead Cells habe ich mir auch eher aus einer Laune heraus auf die Switch geladen
und seitdem kaum mehr zur Seite gelegt. Warum man mit der Switch wohl die beste
Plattform für das Spiel gefunden hat und was Dead Cells sonst noch auszeichnet,
das erfahrt ihr in diesem Test. Viel Spaß!
Verseuchtes Königreich
Dead Cells hält sich mit dem
Erzählen einer Geschichte ziemlich zurück. Ihr erwacht in einem Kerkerverließ
kopflos zu neuem Leben nachdem ein seltsamer Parasit die Kontrolle über euren
Körper übernommen hat. Es gibt es kurzes, kryptisches Gespräch und los geht das
Abenteuer durch Kerker, verseuchte Dörfer und hin zum Thronsaal. Unterwegs
könnt ihr immer wieder auf sogenannte „Story-Rooms“ stoßen, in denen die
Spielwelt in kurzen Texten etwas näher erklärt wird. So erfahrt ihr anhand
alter Befehle und Berichte, dass auf dieser Insel wohl eine seltsame Seuche
gewütet haben muss, die auch die seltsam entstellten Gegner erklärt. Auch eure
eigene Rolle wird im Verlauf mehrerer Spieldurchläufe immer klarer.
Dead Cells bietet also durchaus
eine Story, auch wenn man sie ganz leicht übersehen kann. Wirklich gestört hat
mich das nie. Eher im Gegenteil, dieser Ansatz erinnert wohlig an die
Souls-Spiele, zu denen ihr auch den einen oder anderen Querverweis entdecken
könnt. Auch vor recht makabren Humor schreckt Dead Cells nicht zurück.
Auch wenn die Story ganz klar
Nebensache ist, mir hat sie gefallen.
Nur noch ein Versuch!
Der Fokus von Dead Cells liegt
ganz klar beim Gameplay. Im Kern handelt es sich im Rogue Like-Spiel. Das
heißt, dass Tode auch immer den Spielfortschritt zurücksetzen und nur einige
wenige Errungenschaften aus dem Versuch in den nächsten übertragen werden. Der
Tod ist also fester Bestandteil des Gamedesigns. Und ihr werdet sterben, sehr
oft. Denn Dead Cells ist gnadenlos und wird mit jedem Durchgang noch schwerer.
Mit jedem virtuellen Tod werdet ihr aber auch ein klein wenig stärker, lernt Gegnertypen
besser kennen und mit jedem Versuch kommt ihr eurem Ziel ein wenig näher.
Dieser Ansatz und das
hervorragende Gameplay sind ungemein motivieren. Die 2D Hack’n’Slay Gefechte
fordern und spielen sich hervorragend. So streift ihr durch prozedural generierte
Level, deren Layout zwar immer neu, bestimmte Kernelemente aber beibehalten,
metzelt euch durch abwechslungsreiche Gegnertypen, findet neue Waffen und
Charakter-Upgrades in Form von Schriftrollen.
Insgesamt war ich überrascht wie
komplex Dead Cells ist. Die verschiedenen Waffen reichen von einfachen Bögen
und Schwertern bis hin zu Fallen, Bratpfannen, Granaten und Schilde. Dabei wird
jede Waffe in drei Kategorien unterteilt: Brutalität, Fähigkeit und Überleben. Mit
den auffindbaren Schriftrollen könnt ihr, je eine der drei
Charaktereigenschaften verbessern. Da auch die auffindbaren Waffen zufällig
generiert werden, müsst ihr eure Charakterwerte immer wieder neu zusammenstellen
und euch an die Gegebenheiten flexibel anpassen. Euer Spielstil wechselt also
von Versuch zu Versuch.
Besiegte Gegner lassen die
namengebenden Zellen fallen, die ihr nach jedem Levelübergang in bestehende
Upgrades investieren könnt. Somit schaltet ihr neue Waffen, Verbesserungen oder
auch zusätzliche Heiltränke frei.
Diese Mechaniken gekoppelt mit
dem fantastischen Spielgefühl erzeugen eine wahre Sogwirkung. Nicht nur weil
die Kämpfe sehr flüssig, schnell, action- und abwechslungsreich
vonstattengehen, sondern weil man selbst kleinste Verbesserungen spürt und so
immer wieder Fortschritte gemacht werden. Und schon will man nur noch diesen
einen berühmten letzten Versuch starten.
Perfekt auf der Switch
Der erste Versuch, bei dem ich
den Endgegner besiegen konnte, dauerte gerade einmal ca. 1 Stunde. Oft sind
eure Runden nach 30 Minuten oder weniger vorbei. Damit eignet sich Dead Cells
perfekt zum Spielen unterwegs. Man muss nicht viel Zeit investieren, um
wirklich etwas zu erreichen. Und dafür bietet sich die Switch wie kein anderes System
an.
Dass Dead Cells dann auf der
kleinen Konsole auch noch fantastisch läuft, ist wirklich super! Natürlich ist
die Grafik recht reduziert und ich zähle mich selbst auch nicht zu größten Fans
von Pixelgrafik, aber wenn ihr Feind nach Feind in Pixelbrei aufgehen seht,
dann kann Dead Cells tatsächlich sehr gut aussehen. Auch wirkt der Pixellook
nicht so austauschbar wie bei vielen anderen Spielen. Dead Cells erzeugt einen
ganz eigenen, wiedererkennbaren Look, der mir schlicht und ergreifend sehr gut
gefallen hat.
Fazit
Sehr viel mehr möchte ich zu Dead
Cells gar nicht sagen. Neben Super Mario Odyssey (das ich noch nicht
durchgespielt habe) ist Dead Cells ganz schnell zu meinen Lieblingsspiel auf
der portablen Konsole geworden. Ich mag die kurzweiligen Runden, bei denen man
immer wieder etwas Neues lernt und sich verbessert. Ich mag die Optik, das
Settings und das grundlegende Gameplay. Vor allem mag ich aber die
Herausforderung. Dead Cells ist auf allen Plattformen eine Empfehlung wert. Habt
ihr aber die Wahl, dann spielt auf der Nintendo Switch!
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